Cannabis‑Konzentrate: Slang‑Begriffe und Herkunft erklärt

Lukas Schmidt Sep 27 2025 Cannabis und CBD Wissen
Cannabis‑Konzentrate: Slang‑Begriffe und Herkunft erklärt

Cannabis‑Konzentrat ist ein extrahiertes Produkt, das einen hohen Anteil von Cannabinoiden und Terpenen enthält. Es wird meist durch Lösungsmittel‑ oder mechanische Verfahren gewonnen und kommt in vielen Formen wie Shatter, Wax oder Rosin daher.

Warum entstehen Slang‑Begriffe?

Die Cannabis‑Szene nutzt seit den 1990er‑Jahren ein eigenes Vokabular, um schnell über Produkte zu sprechen, ohne sofort jede technische Detailfrage zu beantworten. Slang schafft Identität, verkürzt Kommunikation und hilft, Gesetzeslücken zu umgehen. Begriffe wie "Shatter" oder "Dabs" haben dabei oft eine Geschichte, die eng mit den jeweiligen Herstellungsmethoden verknüpft ist.

Die wichtigsten Slang‑Begriffe im Überblick

Im Folgenden werden die am häufigsten genannten Begriffe erklärt. Jeder Begriff wird mit Herkunft, typischer Konsistenz und üblichen Konsummethoden versehen.

Vergleich der gängigsten Cannabis‑Konzentrat‑Slangs
Slang‑Begriff Herkunft Konsistenz Typische Anwendung
Shatter Englisch, 2000‑er Glasartig, bricht wie Folie Dab‑Rig, Vape
Wax USA, “Wachs” nach Textur Weich, leicht klebrig Dab‑Rig, Dab‑Pen
Budder USA, Anlehnung an Butter Cremig, streichfähig Dab‑Rig, Dab‑Pen
Rosin Englisch, aus Pressen von Harz Von fest bis ölig Dab‑Rig, Vape
Distillat Lateinisch, hochreine Form Flüssig bis pastös Vape, Oral
THC‑Öl Deutsch, direkte Übersetzung Flüssig, ölig Vape, Essen

Einzelne Begriffe im Detail

Shatter

Shatter ist ein kristallines Extrakt, das durch Butan‑Haushaltsextraktion (BHO) entsteht. Der Begriff leitet sich von seiner Fähigkeit ab, wie eine dünne Folie zu brechen. Shatter enthält typischerweise 70‑90% THC und wird meist auf einer Dab‑Rig, einem speziellen Glasrohr mit Glühkopf, vaporisiert.

Wax

Wax beschreibt ein weiches, leicht klebriges Konzentrat, das ebenfalls häufig mittels BHO gewonnen wird. Der Name kommt von seiner wachsähnlichen Textur. Wax wird häufig in Dab‑Pens verwendet, weil es sich leicht in die kleine Heizkammer drücken lässt.

Budder

Budder ist im Grunde ein besonders cremiges Wax, das durch einen längeren Whisk‑Prozess entsteht. Die Konsistenz ähnelt echter Butter, weshalb das Wort inspiriert wurde. Budder lässt sich ideal in Dab‑Rigs portionieren, weil es nicht so leicht zurückbleibt.

Rosin

Rosin entsteht ohne Lösungsmittel: Harz wird zwischen hitzebeständigen Folien gepresst. Das Ergebnis ist ein natürliches Konzentrat, das von fest bis ölig reichen kann. Rosin ist besonders bei Nutzern beliebt, die ein „solvent‑freies“ Produkt suchen.

Distillat

Distillat ist das reinste Extrakt‑Produkt, das durch Destillation von THC‑Reichen Ölen gewonnen wird. Die Reinheit liegt oft bei >95% THC, fast ohne Terpene. Deshalb wird Distillat häufig in Vape‑Karts oder als Basis für Edibles verwendet.

THC‑Öl

Unter THC‑Öl versteht man ein flüssiges, öliges Konzentrat, das in Kapseln, Tropfen oder Vapes konsumiert werden kann. Es entsteht meist durch CO₂‑Extraktion, die ein breites Terpen‑Profil bewahrt.

Verwandte Konzepte und ihr Einfluss auf den Slang

Der Slang entsteht nicht im luftleeren Raum. Er spiegelt technische Entwicklungen und regulatorische Rahmenbedingungen wider.

  • BHO (Butan‑Haushalts-Extraktion) ist die Methode, mit der Shatter, Wax und Budder häufig entstehen. Die Abkürzung taucht selbst oft im Slang auf (z.B. "BHO‑Kraft").
  • Dab‑Rig ist das zentrale Gerät für das Verdampfen von Shatter, Wax und ähnlichen Konzentraten. In der Community spricht man häufig einfach von "der Rig".
  • Terpene beeinflussen Aroma und Wirkung. Manche Slang‑Begriffe wie "Full‑Spectrum" oder "Terp‑Rich" beziehen sich direkt auf den Terpengehalt.
  • Gesetzgebung prägt die Sprachwahl. In Regionen mit restriktiver Gesetzeslage werden euphemistische Ausdrücke („Kleines Grün“, „Kleines Gelb“) verwendet, um Aufmerksamkeit zu vermeiden.
Wie man den richtigen Slang für den eigenen Bedarf wählt

Wie man den richtigen Slang für den eigenen Bedarf wählt

Für Nutzer ist es wichtig, den Begriff zu kennen, der zur jeweiligen Konsumform passt. Hier ein kurzer Leitfaden:

  1. Benötigst du etwas, das sich leicht transportieren lässt? Wax oder Budder passen am besten.
  2. Willst du ein möglichst reines Produkt ohne Lösungsmittel? Dann greife zu Rosin oder Distillat.
  3. Planst du das Konzentrat zu dabe­en (Erhitzen auf einem Dab‑Rig)? Shatter liefert häufig die beste Hit‑Rate.
  4. Stehst du auf Geschmack und ein breites Terpenprofil? Full‑Spectrum Distillat oder Terp‑Rich Rosin sind empfehlenswert.

Risiken und verantwortungsbewusster Umgang

Alle Konzentrate besitzen ein hohes THC‑Level. Das bedeutet, dass die Wirkung schneller eintritt und stärker ist als bei getrockneten Blüten. Wer neu im Umgang mit Konzentraten ist, sollte mit kleinen Dosen beginnen und die Wirkung abwarten, bevor er nachlegt. Außerdem ist es ratsam, nur Produkte von lizenzierten Labors zu kaufen, um Verunreinigungen (z.B. Rest‑Butan) zu vermeiden.

Weiterführende Themen für vertiefende Leser

Wenn du mehr über die technische Seite von Extraktionen erfahren willst, sind folgende Themen einen Blick wert:

  • CO₂‑Extraktion vs. BHO‑Extraktion
  • Analyse von Cannabinoiden und Terpenen im Labor
  • Rechtliche Entwicklungen in Deutschland und EU
  • DIY‑Rosin‑Herstellung zu Hause (unter Beachtung von Sicherheitsaspekten)

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet "Shatter" im Cannabis‑Slang?

Shatter ist ein glasartiges, kristallines Konzentrat, das durch Butan‑Haushalts‑Extraktion entsteht und meist 70‑90% THC enthält.

Wie unterscheidet sich Wax von Budder?

Wax ist weich und leicht klebrig, während Budder durch zusätzlichen Whisk‑Prozess eine butterartige, cremigere Konsistenz bekommt.

Ist Rosin wirklich lösungsmittelfrei?

Ja. Rosin wird durch Erhitzen und Druck zwischen zwei Folien gewonnen, sodass kein externes Lösungsmittel verwendet wird.

Welches Konzentrat eignet sich am besten für Anfänger?

Für Einsteiger empfiehlt sich Wax oder Budder, weil die Dosis leicht kontrollierbar ist und das Risiko einer zu starken Wirkung geringer bleibt.

Wie kann ich die Qualität von Konzentraten prüfen?

Achte auf Laborzertifikate (COA), die THC‑Gehalte, Terpenprofile und eventuelle Verunreinigungen (z.B. Rest‑Butan) auflisten. Ein klares, geruchloses Aussehen ist meist ein gutes Zeichen.

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