Wenn du ein Cannabis-Energiegetränk in den Händen hältst, fragst du dich vielleicht: Cannabis ist drin? Ist das legal? Wird mir davon schwindelig? Oder ist das nur Marketing, das dich glauben lässt, du trinkst etwas Revolutionäres?
Die kurze Antwort: Nein, die meisten Cannabis-Energiegetränke enthalten kein THC - also keinen psychoaktiven Bestandteil aus der Cannabispflanze, der dich high macht. Aber sie enthalten oft CBD, ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das beruhigend wirken kann. Und das ist ein großer Unterschied.
Was ist eigentlich ein Cannabis-Energiegetränk?
Cannabis-Energiegetränke sind keine klassischen Energy Drinks wie Red Bull oder Monster. Sie versuchen, die Wirkung von Koffein und Zucker mit den angeblichen Vorteilen von Cannabis-Extrakten zu kombinieren. Sie sollen dir Energie geben - ohne das nervöse Zittern, das Koffein manchmal mit sich bringt. Einige Hersteller sagen, sie würden dich wach halten, aber gleichzeitig entspannt halten. Klingt wie ein Widerspruch? Ist es auch - aber es gibt eine wissenschaftliche Grundlage dafür.
Die meisten dieser Getränke enthalten CBD (Cannabidiol), das aus Hanf gewonnen wird. Hanf ist eine Varietät der Cannabis-Pflanze, die weniger als 0,3 % THC enthält - so wenig, dass es legal ist, zumindest in der EU und vielen US-Bundesstaaten. CBD wird nicht als Rauschmittel angesehen. Es wirkt nicht auf die gleichen Rezeptoren im Gehirn wie THC. Stattdessen soll es Entzündungen reduzieren, Stress abbauen und den Schlaf verbessern. In einem Energiegetränk? Ja, das klingt seltsam. Aber viele Menschen berichten, dass CBD ihnen hilft, sich konzentriert zu fühlen, ohne überreizt zu sein.
Woher kommt das Cannabis in diesen Getränken?
Es gibt zwei Hauptquellen: Hanf und Marihuana. Hanf ist der Schlüssel. Hanf wird seit Jahrhunderten für Fasern, Öl und Nahrungsmittel genutzt. Heute wird er auch für CBD-Extrakte verwendet. Die meisten Cannabis-Energiegetränke verwenden CBD-Öl oder CBD-Isolat, das aus Hanf extrahiert wird. Dieses CBD wird dann in Wasserlösliche Form gebracht, damit es sich im Getränk gleichmäßig verteilt. Ohne diese Technik würde das CBD einfach an der Oberfläche schwimmen - und du würdest nur ab und zu einen Schluck mit Wirkstoff trinken.
Marihuana hingegen - also Cannabis mit hohem THC-Gehalt - ist in den meisten Ländern nicht erlaubt, um in Getränken zu landen. Selbst in Ländern, wo Marihuana legal ist, wie Kanada oder einige US-Bundesstaaten, gibt es strenge Regeln. In den USA sind THC-Getränke nur in lizenzierten Cannabis-Läden erhältlich, und sie müssen deutlich gekennzeichnet sein. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Getränke mit THC verboten. Also: Wenn du ein Cannabis-Energiegetränk im Supermarkt oder Online bestellst, ist es fast immer THC-frei.
Was steht auf der Zutatenliste?
Wenn du ein Cannabis-Energiegetränk kaufst, schau dir die Zutatenliste genau an. Suche nach:
- CBD - das ist das, was du erwarten kannst. Es steht oft als „CBD-Öl“ oder „Hemp Extract“.
- THC - wenn das draufsteht, ist es ein reines Cannabis-Produkt. In Deutschland ist das illegal. In den USA nur in bestimmten Bundesstaaten.
- Hanföl - das ist oft nur ein Nährstoffträger, kein Wirkstoff.
- Koffein - meist zwischen 80 und 150 mg pro Dose, ähnlich wie eine Tasse Kaffee.
- Stimulanzien wie Taurin, Ginseng, Guarana - das sind klassische Energie-Booster.
- Zucker oder Süßstoffe - viele enthalten viel Zucker, was die Wirkung von CBD zunichte machen kann.
Ein gutes Beispiel: Das Getränk „CannaBurst“ enthält 25 mg CBD, 100 mg Koffein, 12 g Zucker und keine Spuren von THC. Es ist in Deutschland legal und wird in Bioläden verkauft. Ein anderes Produkt, „High Brew Coffee“, hat 10 mg CBD und 140 mg Koffein - und ist in den USA als „hemp-infused“ beworben. Kein THC. Keine Rauschwirkung.
Warum gibt es dann so viele Missverständnisse?
Der Name „Cannabis-Energiegetränk“ ist absichtlich verwirrend. Er spielt auf die Popularität von Cannabis an - und nutzt die Neugier der Leute. Viele denken: „Wenn es Cannabis heißt, muss es high machen.“ Das ist falsch. Die Industrie nutzt diesen Effekt bewusst. Es ist Marketing mit einem Hauch von Mystery.
Dazu kommt: Auf Social Media sehen du Videos von Leuten, die „Cannabis-Drinks“ trinken - und danach entspannt wirken. Aber die meisten davon trinken CBD-Getränke. Sie fühlen sich ruhiger, nicht high. Und das ist völlig normal. CBD wirkt nicht wie THC. Es verändert deine Wahrnehmung nicht. Es verändert deine Stimmung - aber nicht deine Realität.
Was passiert, wenn du doch THC trinkst?
Wenn du versehentlich ein THC-haltiges Getränk trinkst - etwa aus einem unregulierten Markt oder einer illegalen Quelle - kann es unangenehm werden. THC in Flüssigform wird schneller aufgenommen als beim Rauchen. Die Wirkung setzt nach 20 bis 60 Minuten ein, ist aber oft stärker und länger anhaltend. Du könntest:
- Schwindel bekommen
- Deine Zeitwahrnehmung verlieren
- Angst oder Paranoia entwickeln
- Deine Konzentration komplett verlieren
Das ist besonders riskant, wenn du Koffein trinkst - denn Koffein kann die Angstreaktion von THC verstärken. Viele Menschen berichten von „bad trips“ nach dem Trinken von THC-Getränken, besonders wenn sie nicht gewohnt sind. Es gibt sogar Fälle, in denen Menschen ins Krankenhaus kamen, weil sie ein „Cannabis-Energiegetränk“ mit THC geglaubt haben, das eigentlich stark dosiert war.
Wie sicher sind diese Getränke?
Wenn du ein Produkt aus einer seriösen Marke kaufst - mit Zertifikaten, Laboranalysen und klarem Label - ist CBD in Energiegetränken für die meisten Menschen sicher. Die WHO hat CBD 2018 als „nicht suchterzeugend“ und „gut verträglich“ eingestuft. Es gibt keine Todesfälle durch CBD-Überdosierung. Die größte Gefahr ist nicht die Substanz selbst, sondern die Qualität.
Einige Produkte enthalten weniger CBD als angegeben. Andere enthalten Schwermetalle, Pestizide oder sogar illegales THC. Deshalb: Kaufe nur Produkte, die einen COA (Certificate of Analysis) haben. Das ist ein Laborbericht, der zeigt, was wirklich drin ist. Gute Marken stellen diesen Bericht online zur Verfügung. Wenn du ihn nicht findest, lass es bleiben.
Wann macht ein Cannabis-Energiegetränk Sinn?
Es ist kein Ersatz für Kaffee. Es ist auch kein Rauschmittel. Es ist ein Werkzeug - und wie jedes Werkzeug, funktioniert es nur, wenn du es richtig einsetzt.
Es kann sinnvoll sein, wenn du:
- Dich konzentrieren willst, aber Kaffee zu nervös macht
- Dich nach dem Mittagessen müde fühlst, aber nicht noch mehr Zucker willst
- Stress hast und trotzdem produktiv sein musst
- Dich von Koffein absetzen willst, aber noch nicht ganz ohne Energie willst
Einige Nutzer berichten, dass sie es vor Meetings, beim Arbeiten oder nach dem Sport trinken. Es hilft ihnen, ruhig und fokussiert zu bleiben - ohne das typische Koffein-Jagdgefühl.
Es ist kein Wundermittel. Es ist kein High. Es ist eine sanfte Unterstützung - und das ist mehr, als viele Leute erwarten.
Was ist mit Cannabis-Getränken mit Alkohol?
Einige Unternehmen mischen CBD oder THC mit Alkohol - sogenannte „Canna-Boozes“. Das ist eine andere Welt. Alkohol und CBD können sich ergänzen - aber Alkohol und THC? Das ist eine Zeitbombe. Die Kombination erhöht das Risiko von Übelkeit, Schwindel und Koordinationsstörungen. In vielen Ländern ist das sogar gesetzlich verboten. Wenn du ein Getränk siehst, das „Cannabis + Alkohol“ sagt - geh vorbei. Das ist kein Energy Drink. Das ist ein Risiko.
Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?
Du hörst beide Begriffe - aber du weißt nicht, was sie wirklich bedeuten? Hier die klare Aufschlüsselung:
| Merkmale | CBD | THC |
|---|---|---|
| Psychoaktive Wirkung | Nein | Ja |
| Legalität in der EU | Ja (wenn THC < 0,2 %) | Nein |
| Wirkung auf das Gehirn | Reguliert Stress, Entzündungen | Aktiviert Belohnungssystem, verändert Wahrnehmung |
| Typische Dosis im Getränk | 10-50 mg | 5-10 mg (nur in legalen Märkten) |
| Wirkungsdauer | 4-6 Stunden | 6-8 Stunden |
Wenn du CBD trinkst, wirst du nicht high. Du wirst dich vielleicht ruhiger fühlen. Aber du wirst nicht die Welt anders sehen. Und das ist der Punkt, den viele nicht verstehen.
Was ist mit Kindern, Schwangeren oder Medikamenten?
CBD ist nicht ungefährlich. Es kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben - besonders mit Blutverdünner, Antiepileptika und Antidepressiva. Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD trinkst.
Für Schwangere und Kinder ist CBD nicht empfohlen. Die Forschung ist hier noch zu neu. Die FDA warnt explizit davor, CBD während der Schwangerschaft zu nehmen. Und bei Kindern gibt es kaum Studien. Also: Finger weg, wenn du nicht absolut sicher bist.
Wie findest du ein gutes Produkt?
Ein guter Cannabis-Energiegetränk hat:
- Einen klaren Namen: „CBD Energy“ - nicht „Cannabis Power“
- Eine Zutatenliste mit nur wenigen, verständlichen Inhaltsstoffen
- Einen COA (Certificate of Analysis) - online einsehbar
- Kein THC - oder wenn doch, dann deutlich gekennzeichnet und legal
- Kein Zucker über 10 g pro Dose
- Eine klare Angabe der CBD-Menge (z. B. „25 mg CBD pro Flasche“)
Marken wie Lord Jones, Level oder Kana sind in Europa bekannt für Transparenz. In Deutschland sind MyCanna und PhytoCann seriöse Anbieter.
Frequently Asked Questions
Enthält ein Cannabis-Energiegetränk wirklich Cannabis?
Die meisten enthalten kein echtes Cannabis im Sinne von THC oder Marihuana. Sie enthalten meist CBD, das aus Hanf gewonnen wird - einer nicht-psychoaktiven Variante der Cannabis-Pflanze. Reines Cannabis mit hohem THC ist in den meisten Ländern in Getränken illegal.
Kann ich von einem CBD-Energiegetränk high werden?
Nein. CBD ist nicht psychoaktiv. Es verändert deine Wahrnehmung nicht. Du wirst dich vielleicht ruhiger oder konzentrierter fühlen, aber du wirst nicht high. Wer high wird, hat THC getrunken - und das ist in den meisten Produkten nicht enthalten.
Ist CBD in Energiegetränken legal in Deutschland?
Ja, solange das Produkt weniger als 0,2 % THC enthält und aus legal angebautem Hanf stammt. CBD-Getränke sind in Deutschland erlaubt, solange sie nicht als Medizin beworben werden und keine Rauschwirkung versprechen.
Was passiert, wenn ich zu viel CBD trinke?
Es gibt keine tödliche Überdosis an CBD. Zu viel kann jedoch Müdigkeit, trockenen Mund oder leichte Übelkeit verursachen. Die meisten Menschen vertragen bis zu 150 mg CBD pro Tag gut. Aber wenn du Medikamente nimmst, kann CBD Wechselwirkungen verursachen - frag deinen Arzt.
Warum enthalten manche Getränke Zucker, wenn CBD gesund sein soll?
Zucker wird oft hinzugefügt, um den Geschmack zu verbessern - CBD schmeckt bitter. Aber Zucker kann die positiven Effekte von CBD zunichtemachen, besonders bei Energie- und Konzentrationsproblemen. Suche nach Produkten mit natürlichen Süßungsmitteln wie Stevia oder weniger als 10 g Zucker pro Dose.