Wie erkennst du, dass du leicht high bist? Signs bei Cannabis-Energy-Drinks
Stell dir vor, du trinkst einen Cannabis-Energy-Drink - vielleicht aus Neugier, weil er angeblich „klarer macht“ oder „entspannt ohne Kater“. Dann fühlst du plötzlich: irgendwas ist anders. Dein Herz klopft schneller, deine Gedanken drehen sich ein bisschen zu schnell, die Farben wirken lebendiger. Aber bist du jetzt wirklich high? Oder nur ein bisschen aufgedreht vom Koffein? Das ist eine Frage, die viele stellen - besonders wenn sie zum ersten Mal so ein Getränk probieren.
Was ist ein Cannabis-Energy-Drink wirklich?
Ein Cannabis-Energy-Drink ist kein herkömmliches Energy-Getränk wie Red Bull oder Monster. Er enthält meistens CBD (Cannabidiol), manchmal auch winzige Mengen THC (Tetrahydrocannabinol), und dazu Koffein, Zucker oder Süßstoffe, Vitamine und Aromen. Der Gedanke dahinter: Koffein gibt Energie, CBD beruhigt den Geist - und zusammen sollen sie einen „balanced high“ ergeben. Aber das funktioniert nicht für jeden gleich.
Die Menge macht den Unterschied. In Deutschland ist THC in Getränken legal, solange es unter 0,2 % liegt - das ist kaum mehr als ein Hauch. Aber selbst dieser Hauch kann bei empfindlichen Menschen spürbar werden, besonders wenn du kein Cannabis gewohnt bist. Und Koffein? Das kann die Wirkung von THC verstärken - nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper.
Die 5 deutlichsten Anzeichen, dass du leicht high bist
Wenn du nur Koffein getrunken hast, spürst du meistens nur: schnellerer Herzschlag, leichte Unruhe, vielleicht Zittern in den Händen. Bei einem leichten Cannabis-Effekt kommen noch andere Dinge dazu. Hier sind die klaren Signale:
- Deine Gedanken laufen schneller, aber nicht klarer. Du denkst an Dinge, die du sonst nicht bedenken würdest - wie die Form der Wolken am Himmel oder warum dein Schuhband immer locker ist. Es fühlt sich nicht wie „überlegt“ an, sondern wie „durchdrungen“.
- Deine Sinne werden schärfer - aber überladen. Musik klingt tiefer, Farben lebendiger, Gerüche intensiver. Aber plötzlich ist die Lichterflut in der Stadt zu viel, das Summen der Klimaanlage nervt, dein T-Shirt fühlt sich an wie Sandpapier.
- Dein Zeitgefühl verändert sich. Eine Minute fühlt sich an wie fünf. Du schaust auf die Uhr - und sie scheint stehen zu bleiben. Dann merkst du: du hast 20 Minuten lang nur ins Leere gestarrt, ohne zu merken, dass du das Handy in der Hand hältst.
- Dein Hunger ist da, aber nicht normal. Du hast kein echtes Verlangen nach Essen - aber du willst plötzlich Salzstangen, Schokolade, Erdbeeren mit Salz. Es ist kein Hunger, es ist ein Verlangen nach Geschmack, nicht nach Nahrung.
- Du fühlst dich leicht „entkoppelt“ - aber nicht schlimm. Es ist nicht, als würdest du abschweben. Es ist, als würdest du dich selbst von außen beobachten. Du hörst deine Stimme, als wäre sie von jemand anderem. Es ist nicht beängstigend - aber es ist definitiv nicht normal.
Wenn du nur zwei oder drei dieser Punkte spürst, bist du wahrscheinlich leicht high. Wenn du alle fünf hast, dann ist der Effekt stärker, als du dachtest.
Warum fühlt sich das anders an als Alkohol oder Koffein allein?
Alkohol macht dich betrunken - du wirst schlaff, laut, unsicher. Koffein macht dich aufgedreht - du zitterst, kannst nicht stillsitzen, fühlst dich nervös. Cannabis - besonders in geringen Dosen - macht dich anders: ruhig, aber wach. Du bist nicht müde, aber du bist nicht mehr ganz „da“.
Das liegt an der Wirkung von THC auf das Endocannabinoid-System. Dieses System regelt deine Stimmung, deine Wahrnehmung, deine Zeitempfindung. Koffein blockiert Adenosin - das ist der Stoff, der dich müde macht. Wenn du jetzt THC und Koffein zusammen nimmst, bekommst du eine Mischung aus „wach aber abgetrennt“ - und das ist für viele ungewohnt.
Einige Leute beschreiben es als „digital detox mit Nebenwirkungen“. Du bist nicht abgelenkt von deinem Handy - du bist abgelenkt von deinem eigenen Kopf.
Was passiert, wenn du nicht gewohnt bist?
Wenn du noch nie Cannabis getan hast - oder nur selten - ist dein Körper nicht darauf eingestellt. Selbst 2 mg THC können bei Anfängern eine starke Reaktion auslösen. Besonders wenn du auf nüchternen Magen trinkst, oder wenn du Stress hast, oder wenn du wenig geschlafen hast.
Es gibt keine „sichere“ Dosis. Ein Getränk mit 5 mg THC ist für einen regelmäßigen Nutzer vielleicht nur ein sanfter Kick - für dich könnte es genug sein, um dich aus dem Alltag zu lösen. Und das ist nicht schlecht. Aber es ist unerwartet.
Ein junger Mann aus Hamburg, der einen Cannabis-Energy-Drink nach der Arbeit probierte, beschrieb es so: „Ich dachte, ich werde nur ein bisschen wacher. Stattdessen saß ich 40 Minuten lang auf dem Sofa und habe die Muster auf der Tapete analysiert. Ich war nicht panisch - aber ich war nicht mehr ich.“
Wie kannst du das kontrollieren?
Wenn du so ein Getränk trinkst, ist es wichtig, dich auf die Wirkung einzulassen - nicht zu kämpfen.
- Trinke langsam. Schlucke nicht den ganzen Becher auf einmal. Trink halb, warte 30 Minuten. Dann entscheide, ob du mehr willst.
- Sei in einer sicheren Umgebung. Nicht im Verkehr, nicht bei wichtigen Terminen, nicht allein in einer fremden Wohnung. Setz dich hin. Mach Musik an. Atme tief.
- Trink Wasser. Koffein entwässert. Dein Körper braucht Flüssigkeit, um die Wirkung zu regulieren.
- Essen hilft. Ein Stück Banane, eine Handvoll Nüsse - Kohlenhydrate und Fette können die Aufnahme von THC verlangsamen und die Wirkung abmildern.
- Keine Panik. Du wirst nicht sterben. Du wirst nicht verrückt. Es ist nur ein vorübergehender Zustand. Wenn du dich verloren fühlst, konzentriere dich auf deine Atmung: einatmen - 4 Sekunden, halten - 4 Sekunden, ausatmen - 6 Sekunden. Wiederhole das fünf Mal.
Wann solltest du aufhören?
Es gibt keine Regel, die sagt: „Wenn du das spürst, hör auf.“ Aber es gibt klare Warnsignale, dass du zu viel genommen hast:
- Du fühlst dich krank - Übelkeit, Schwindel, kalter Schweiß.
- Du hast Angst - wirklich Angst, nicht nur Unbehagen.
- Du verlierst den Bezug zur Realität - du weißt nicht mehr, wo du bist, oder wer du bist.
- Du kannst dich nicht mehr bewegen - du sitzt da, aber dein Körper will nicht mehr antworten.
Dann ist es Zeit, dich hinzusetzen, jemanden zu kontaktieren - oder einfach zu warten. Die Wirkung legt sich in 1-3 Stunden. Die meisten Menschen fühlen sich nach 4 Stunden wieder wie vorher.
Warum ist das wichtig zu wissen?
Weil Cannabis-Energy-Drinks nicht wie Alkohol gekennzeichnet sind. Du findest sie in Supermärkten, in Wellness-Shops, online - oft mit Aufschriften wie „beruhigend“, „fokussiert“, „nicht psychoaktiv“. Aber das stimmt nicht immer. Manche enthalten mehr THC als angegeben. Andere haben eine Wirkung, die erst nach 45 Minuten einsetzt - und dann kommt sie plötzlich.
Wenn du nicht weißt, wie du dich verhältst, wenn du leicht high bist, kannst du dich in unangenehme Situationen bringen. Du könntest dich verlaufen. Du könntest etwas sagen, das du nicht sagen willst. Du könntest dich verletzen, weil du deine Grenzen nicht mehr spürst.
Es geht nicht darum, Angst zu machen. Es geht darum, verantwortungsvoll zu sein. Wenn du es probierst, dann tue es bewusst - nicht weil es trendy ist, sondern weil du wissen willst, was dein Körper tut.
Was kommt danach?
Nachdem der Effekt vorbei ist, fühlst du dich oft leicht müde - aber klar. Nicht wie nach einem Bierabend, wo dein Kopf schwer ist. Sondern wie nach einer Meditation. Manche sagen, sie fühlen sich „gereinigt“. Andere fühlen sich leer.
Wenn du dich gut fühlst, dann ist das ein Zeichen, dass dein Körper das gut vertragen hat. Wenn du dich schlecht fühlst - Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schlafstörungen - dann war die Dosis zu hoch, oder du hast sie nicht gut vertragen. Das ist kein Versagen. Das ist Information.
Notiere dir: Wie viel hast du getrunken? Wann? Wie fühltest du dich? Das hilft dir das nächste Mal. Denn jeder Körper reagiert anders. Dein Körper ist kein Testfeld für Marketing. Er ist dein Zuhause.
Was ist die Grenze zwischen „leicht high“ und „zu viel“?
Die Grenze ist fließend. Sie liegt nicht in der Dosis - sie liegt in deiner Wahrnehmung. Wenn du dich fragst: „Bin ich jetzt high?“, dann bist du es wahrscheinlich. Wer komplett betrunken ist, denkt nicht darüber nach. Wer vollkommen normal ist, merkt es auch nicht.
Der Punkt ist: Wenn du dir diese Frage stellst, dann bist du noch in der Lage, dich zu kontrollieren. Und das ist der wichtigste Teil. Du musst nicht wissen, wie viel THC drin ist. Du musst nur wissen, wie dein Körper reagiert.
Und wenn du das weißt, dann kannst du entscheiden - nicht der Hersteller, nicht der Trend, nicht der Freund, der sagt: „Probier doch mal!“