Was macht Thujon mit dem Körper?

Was ist Thujon?

Thujon, auch bekannt als Absinthin, ist eine Chemikalie, die natürlich in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommt. Besonders bekannt ist sie aber wegen ihrer Präsenz im Absinth, einem starken alkoholischen Getränk, das Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa populär wurde und nach wie vor besonders bei Künstlern und Bohemiens beliebt ist. Da Thujon als irgendwie gefährliche und möglicherweise psychoaktive Substanz gilt, ist sie oft Gegenstand von Debatten und Kontroversen. Gerüchten zufolge war sie verantwortlich für die Verrücktheiten und Exzesse berühmter Absinth-Trinker wie Vincent van Gogh und Oscar Wilde. Aber was bewirkt Thujon eigentlich im Körper, und sind diese Ängste gerechtfertigt? Lasst uns das herausfinden.

Was passiert, wenn Thujon in den Körper gelangt?

Thujon wirkt als GABA-Rezeptor-Antagonist. Dies bedeutet, dass es die Fähigkeit hat, die Wirkung von Gamma-Aminobuttersäure, der wichtigsten hemmenden (d.h. beruhigenden) Neurotransmitter im Gehirn, zu blockieren. Dies kann zu erhöhter neuronaler Aktivität führen, was zu körperlichen und geistigen Effekten wie Zittern, Muskelspasmen, Halluzinationen und erhöhter Wahrnehmung führen kann.

Langzeitwirkungen von Thujon

Wenn Thujon regelmäßig oder in großen Mengen konsumiert wird, kann dies neurotoxische Wirkungen haben. Es gibt Berichte von Absinthtrinkern aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die an Symptomen wie chronischen Schlafstörungen, Gedächtnisverlust, Halluzinationen und Zittern litten. Diese wurden jedoch oft von einem übermäßigen Alkoholkonsum begleitet, so dass es schwierig ist, die genauen Auswirkungen von Thujon allein zu bestimmen.

Thujon und Alkohol: Eine potenziell gefährliche Kombination?

Während die toxischen und psychoaktiven Wirkungen von Thujon für sich genommen schon besorgniserregend sein können, wird es noch problematischer, wenn Thujon zusammen mit Alkohol konsumiert wird, wie es typischerweise bei Absinth der Fall ist. Alkohol ist selbst ein GABA-Rezeptor-Agonist, was bedeutet, dass es die Wirkung von GABA im Gehirn erhöht und eine beruhigende Wirkung hat. Wenn jedoch Alkohol und Thujon gemeinsam konsumiert werden, können sie einen gegenteiligen Effekt haben und zu übermäßiger neuronalen Aktivität und potenziell schädlichen Effekten führen.

Thujon in der modernen Zeit: Ist es sicher?

Trotz aller Kontroversen um Thujon und Absinth ist es wichtig zu beachten, dass das moderne Absinth nicht denselben Thujon-Gehalt wie das Absinth des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aufweist. Heutzutage sind die meisten Absinth-Marken strikt reguliert und enthalten nur sehr geringe Mengen an Thujon, was ihren Konsum deutlich sicherer macht. Trotzdem ist es immer wichtig, Alkohol und andere psychoaktive Substanzen verantwortungsbewusst zu konsumieren.

Meine persönliche Erfahrung mit Thujon

Da ich viel über Thujon und seine möglichen Auswirkungen auf den Körper gelesen hatte, war ich neugierig es selbst zu probieren. Also kaufte ich eine Flasche Absinth und hatte eine ziemlich angenehme Erfahrung, wobei ich keinerlei negative Nebenwirkungen feststellte. Allerdings habe ich es nur in Maßen und mit Vorsicht konsumiert, und ich würde jedem, der daran denkt, Thujon auszuprobieren, das Gleiche empfehlen.

Fazit: Wahrheit und Mythen über Thujon

Also, was ist das Urteil über Thujon? Wie bei den meisten Dingen im Leben, ist die Wahrheit kompliziert. Während Thujon auf jeden Fall eine interessante und potenziell kraftvolle Chemikalie ist, ist es unwahrscheinlich, dass sie die alleinige Ursache für die berüchtigten "Absinth-Wahnsinn" des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war. Die moderne Wissenschaft hat gezeigt, dass es viele Faktoren gibt, die dazu beitragen können, einschließlich übermäßigem Alkoholkonsum, schlechter Ernährung und sozialen Umständen. In moderaten Mengen und in Kombination mit verantwortungsbewusstem Gebrauch ist Thujon wahrscheinlich ziemlich sicher. Aber wie bei jeder Chemikalie, insbesondere solchen, die auf das Gehirn wirken, ist es wichtig, vorsichtig zu sein und diese nicht zu missbrauchen.